Donnerstag, 20. Dezember 2012

Tourismusabgabe Hamburg

Kurz vor Jahresschluss hat die Hamburger Bürgerschaft die 'angedrohte' Tourismusabgabe für private Übernachtungen noch beschlossen. Umgsetzt wird sie bereits ab 01. Januar 2013. Über die Notwendigkeit lässt sich streiten. Natürlich sind die Kassen von Stadt und Land leer.  Sieht man sich die katastrophale Umsetzung von Grossprojekten wie z. B. der Elbphilharmonie an, stellt sich die Frage, wessen Fehler hier wer bezahlen muss. Touristen bringen schon naturgemäss Geld in eine Zielregion.

Die Abgabe fällt nicht an für betrieblich bedingte Übernachtungen, also Geschäftsreisen. Der Datei ' Fragen und Antworten' ist auch zu entnehmen, dass sie auch nicht für Schulveranstaltungen anfallen sollen. Eine entsprechende Bescheinigung muss bis Ende des Aufenthalts vorgelegt werden. Demnach wären auch Klassenfahrten nach Hamburg befreit. Die Abgabe muss auch bezahlt werden für vertraglich vereinbarte, aber nicht in Anspruch genommene Übernachtungen.

De Höhe richtet sich nach dem Übernachtunspreis ohne Umsatzsteuer und ohne Verpflegung. Kann dies nicht im Detail festgestellt werden, gelten Pauschalsätze bzw. Pauschalabschläge. Die 'indrekte Steuer' fällt pro Person und Übernachtung an und ist vom Beherbungsbetrieb zu kassieren und abzuführen.

Für Übernachtungspreise bis 25 Euro beträgt die Abgabe 0,50 Euro, bis 50 Euro 1 Euro und bis 100 Euro 2 Euro.

Das Gesetz wird noch einer gerichtlichen Prüfung standhalten müssen. Bis dahin muss sie vorläufig umgesetzt werden für Verträge, die ab 01.01.13 geschlossen werden. Wer noch bis 31.12.12 einen Vertrag schliesst (keine Option), bleibt verschont.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Notre Dame de Paris im Jubiläumsjahr

Zum 850. Jahrestag der Grundsteinlegung im Jahr 1163 erstrahlt die berühmteste Kathedrale von Paris in neuem Glanz. Die ca. 12.000 Orgelpfeifen wurden gereinigt und ab März 2013 werden die neuen Glocken weithin zu hören sein.

Das Kirchengebäude blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Hier wurde Maria Stuart mit Franz II. verheiratet, Napoleon Bonaparte krönte sich hier zum französischen Kaiser und hier wurden die Revisionsprozesse um Johanna von Orleans eröffnet. Dazu ist es letzte Ruhestätte einer ganzen Reihe von Herrschern.

Wer noch nicht Gelegenheit hatte, Paris zu besuchen, kennt die Kathedrale aus den Verfilmungen des Buchs 'Der Glöckner von Notre-Dame' von Victor Hugo und/oder ist sich aus den Beschreibungen im Buch der eindrucksvollen Glocken, Grotesken und Gänge am Glockenturm bewußt, wenn auch die Inschrift, die den Schriftsteller zu seinem Buch inspiriert hat, heute nicht mehr zu sehen ist.

In 2013 wird mit einer Reihe von Veranstaltungen und Konzerten des Jahrestages gedacht. Der Eintritt in die Kathedrale ist frei, lediglich der Aufstieg auf die Türme kostet eine Gebühr. Für Schülergruppen werden spezielle Führungen angeboten.

Bis November 2013 können Besucher auf dem 'Jubiläumsweg' in 8 Etappen die Geschichte der Kathedrale kennen lernen.

Im Rahmen einer Klassenfahrt oder Gruppenreise nach Paris ist der Besuch der Kathedrale empfehlenswert. Wer eines der Konzerte besuchen möchte, sollte frühzeitig buchen.

Freitag, 14. Dezember 2012

Charles Dickens Museum wiedereröffnet

Charles Dickens ist einer meistgelesenen englischen Schriftsteller. Seine bekanntesten Werke 'Eine Weihnachtsgeschichte', 'David Copperfield' und 'Oliver Twist' sind beliebte Lektüre und dienten als Stoff für entsprechende Filme.

Selbst in ärmsten Verhältnissen geboren und aufgewachsen, richtete Dickens seine Leser auf die sozialen Probleme seiner Zeit, vor allem auf die Not der Armen. So wird der skrupellose Geschäftsmann Ebenezer Scrooge geläutert und wandelt sich zu einem Wohltäter und in 'Oliver Twist' schildert Dickens die körperlichen und seelischen Grausamkeiten, denen ein Waisenjunge im England des 19. Jahrhunderts ausgesetzt war.

Charles Dickens selbst gelang durch seinen Erfolg als Schriftsteller, Redakteur und Herausgeber der Aufstieg in die gehobene Gesellschaft. Durch seine Darstellungen erreichte er die Diskussion der Armenrechte und ebnete den Weg für soziale Reformen.

Nach umfangreicher Renovierung wurde das 'Charles Dickens Museum' in 48 Doughty Street, London wiedereröffnet. Hier startete der Schriftsteller seine Karriere und hier entstanden "Oliver Twist' und 'Nicholas Nickleby'. Bei einem Rundgang kann der Besucher die Räume so erleben, wie sie Dickens gesehen hat. Die Räume zeigen jeweils einen anderen Teil seines Lebens auf.

Im Rahmen der Umbauten wurde das benachbarte Gebäude in das Museum einbezogen. Es beherbergt ein Besucher- und Lernzentrum, in dem auch Workshops abgehalten werden, zu denen sich Lehrer mit Gruppen anmelden können.

Sie planen in 2013 eine Studienreise nach London? Dann sollte dieses Museum in ihrem Programmplanung nicht fehlen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

150 Jahre 'Tube' in London

Bei einer Gruppenreise nach London kann man auf die Nutzung der Londoner 'tube' (Röhre) nicht verzichten. Schneller und effektiver kann man sich in der Stadt nicht bewegen.

Die U-Bahn in London ist die älteste weltweit und feiert 2013 ihr 150jähriges Bestehen. Zu diesem Anlaß wurde eine Sonderedition der 'Oyster-Card' herausgebracht. Die Oyster-Card ist eine Guthabenkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel.

Die erste Linie der London Underground wurde am 09. Januar 1863 eröffnet. Damals fuhr die erste U-Bahn mit dampfbetriebenen (!) Lokomotiven die 3,5 Meilen - Strecke von Paddington nach Farringdon auf der 'Metropolitan line'. Diese Linie gibt es noch heute unter diesem Namen. Abgeleitet ist das in anderen Städten gebräuchliche 'Metro'.

Nach diesem Start wurde das Netz kontinuierlich ausgebaut und ist heute nach Shanghai das zweitgrößte der Welt. 1,1 Milliarden Passagiere werden pro Jahr befördert, die Gesamtstreckenlänge beträgt 402 km auf 11 Linien mit 270 Stationen.

Interessante Fakten - ein wirkliches Erlebnis ist die Fahrt mit der Tube selbst. Gerade für Besucher, die nicht aus einer Metropole wie London kommen, ist das hektische Treiben zur Hauptverkehrszeiten beeindruckend. Die Sperren auf dem Weg zum Bahnsteig, die sich durch Auflegen der Fahrkarte (hoffentlich) aufspringen, die Menschenmassen auf den Treppen und auf dem Bahnsteig - das muss man einmal bewußt auf sich wirken lassen.

Montag, 10. Dezember 2012

Kleine Fische aus Belgien

Pommes Frites sind durch die Schnellrestaurant-Ketten inzwischen weltweit bekannt. Aber wer kam auf die Idee, Kartoffeln in Streifen zu schneiden und zu frittieren?

Na wer schon - die Belgier, die noch heute 'Fritten' in besonderer Qualitität genießen. Diese entstanden aber nicht nach Marktbeobachtung, Meetings mit Produkt-managern und Marketingfachleuten. Es war einfach der Einfall findiger Gastleute.

Seit Jahrhunderten wurden den Gästen in Belgien kleine frittierte Fische angeboten und diese waren als Appetithappen sehr beliebt. Im Winter kam es jedoch vor, dass Flüsse und Seen zufroren und keine Fische zur Verfügung standen. Im 17. Jahrhundert begannen die Köche daher, Kartoffeln in die Form von Fischen zu schneiden und diese frittiert anzubieten. Den Gästen schmeckte die neue Kreation genauso wie uns heute und so wurden die frittierten Erdäpfel (franz. pommes de terre) sehr beliebt.

In Brüssel kann man diese und weitere belgische Spezialitäten übrigens original genießen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Die neue Germanwings

Die Umstrukturierung bei Lufthansa / Germanwings läuft auf Hochtouren. Inzwischen bewirbt Germanwings sein 'neues' Konzept mit YouTube-Videos.

Das neue Logo stellt ein stilisiertes 'W' in Brombeer und Gelb dar - die 'Wings' aus Germanwings. Eigentlich sieht es aus wie zwei Häkchen - wie ein doppeltes 'OK' oder 'in Ordnung'. Kein schlechter Doppelsinn.

Das Buchungskonzept ist nicht so ganz neu. Auch bisher gab es 'Basic', 'Best' und 'Flex'. Ab 01. Juli 2013 heisst 'Flex' dann 'Smart':

Basic
Preise ab 33 € (Betonung hoffentlich nicht zu laut auf 'ab')
Das Angebot für Preisbewußte. Zusatzleistungen können aufgebucht werden.
Basic entspricht damit dem Billigflieger-Tarif.

Smart
1 Gepäckstück, Wunschsitzplatz, grösserer Sitzabstand, Snack und Getränk
sind inklusive - das entspricht soweit dem alten 'Flex'Tarif

Best
Hier kommt ein zweites Gepäckstück, Priority Checkin und -Boarding, Security
Fast Lane, Lounge-Zugang, reserviertes Handgepäckfach, Sitzplatz in Reihe 1-3,
freier Mittelsitz, Catering a la card und kostenlose Umbuchung dazu.

Mit dem Best-Tarif werden wohl die Geschäftsreisenden getröstet, die auf Kurzstreckenfliegen von Lufthansa auf Germwanwings umsteigen müssen. Alles in allem verspricht das aber eine runde Sache zu werden.

„Günstig, aber nicht billig" - so heißt auch das neue Motto.

Ist Venedig zu retten?

Nachhaltigkeit im Tourismus sollte das ureigene Interesse von Reisenden sein. Zumindest denen, die nicht nur Sonne, Spaß und Sandstrand suchen. Studienreisende zum Beispiel.

Tourismus belastet die Regionen auch und dieser Belastung muß gegengesteuert werden. Der Film Das Venedig-Prinzip beleuchtet die Folgen des Touristenansturms am Beispiel einer der meistbesuchten Städte - die Lagunenstadt Venedig.

Die Gründung einer Stadt an dieser Stelle war von vorneherein mit Problemen behaftet. Um den festeren Lehmboden zu erreichen, wurden unzählige Pfähle in den Boden gerammt und auf einer Schicht Lärchenbohlen und Backsteinen die Grundmauern errichtet.

Der steigende Wasserspiegel belastet die Fundamente, die teilweise unterspült sind. Doch auch der Massentourismus macht der Stadt zu schaffen. Anschaulich illustriert mit einem gigantischen Kreuzfahrtschiff, dass auf dem Weg zum Hafen zwischen den Häusern hindurchfährt, werden die Probleme aufgezeigt, die durch den Tourismus entstehen.

Tourismus ist natürlich auch eine wichtige Einnahmequelle für Weltkulturstätten wie Venedig. Aber vielleicht können wir ja mit etwas Rücksicht und Achtung die Zeugnisse menschlicher Schöpfungskraft noch länger erhalten.