Montag, 25. August 2014

Kochshow - Kommen sie selbst ins Studio!

Kochshows erfreuen sich auch unter deutschen Fernseh-Zuschauern immer größerer Beliebtheit. Über die Gründe gibt es natürlich auch schon Umfragen und Studien. Über weniger Kocherfahrung zu Hause, fehlende Zeit zum eigenen Kochen und einiges mehr wird hier als Begründung bemüht. Vielleicht essen die meisten aber auch einfach nur gerne?

Eine Kochshow zu verfolgen macht Appetit. Je besser und anschaulicher hier köstliche Zutaten zu noch köstlicheren Gerichten verarbeitet werden, um so mehr steigt die Lust darauf, genau das zu probieren. Vor dem Fernseher geht das nicht so einfach - ausser das Gerät steht in der Küche und hat die gezeigten Fertigkeiten kunstgerecht am eigenen Herd nachvollzogen.

Besuchen sie den Koch im Studio. Dieses Angebot können Sie im 2014 wieder eröffneten Seekochstudio in Bremerhaven wahrnehmen. Die Vorstellung beginnt mit einem Exkurs in die nachhaltigen Seefischerei, Hintergründe zu den Fischerarten und mündet in die Live-Zubereitung einer leckeren Fischmahlzeit. Auch das Thema Einkaufen und Dekoration wird nicht ausgespart. Wenn nach der Vorführung das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, wartet ein Buffet auf die Besucher. Jeder kann den gezielt geweckten Appetit stillen und sich vom Geschmack der zubereiteten Speisen überzeugen.

Das passt sehr gut in das Programm einer Gruppenreise an die Nordsee. Ergänzen können sie die Show mit einem Workshop / Kochkurs für die eigenen Gruppe sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene und anspruchsvolle Hobbyköche.

Wir wünschen guten Appetit!

Donnerstag, 21. August 2014

Frieten sind keine Pommes

Pommes Frites sind inzwischen weit verbreitet, wenn auch in der deutschen Küche eher als Beilage zu günstigerem Essen. Dass frittierten Kartoffelstäbchen ursprünglich aus Belgien stammen, war mir bekannt, ebenso dass sie dort 'Frieten' heissen und anders zubereitet werden.
Die wirkliche Bedeutung wurde mir jedoch erst während ein paar Tagen in Brüssel bewußt, die wir mit Einheimischen, also echten Belgiern, verbracht haben.

'Frietkots' gibt es in Brüssel unzählige und die Frieten erhält man hier nicht nur als Beilage. Wie wäre es mit 'Frieten und Salat'?

Wie mir eine Flamin erklärte, wird zur Zubereitung belgischer Frieten nicht nur ein anderes Fett verwendet. Auch das (zweifache) Frittieren ist von Dauer und Temperatur exakt einzuhalten. Der traditionsbewußte Koch schält und schneidet die Kartoffeln natürlich auch selbst.

Kommen wir zu den Saucen. In der Region wo ich wohne sind Imbißstuben an jeder Ecke zu finden. Zu Pommes Frites erhält man Ketchup, Mayonnaise oder Senf. Dagegen ist die Auswahl an Saucen in den belgischen Frietkots gigantisch. Meist stehen mehr als 10 Saucen zur Auswahl. Curryketchup mit frischen Zwiebelwürfeln hat es mir besonders angetan.

Um das original zu geniessen müssen sie schon nach Belgien fahren, sei es als Gruppenreise oder Klassenfahrt. Dort warten aber auch noch weitere Genüsse auf sie. Die belgische Küche hält gute Sachen bereit, Bier gibt es in ungeahnter Vielfalt - und die Schokolade ist etwas ganz Besonderes. Trauen Sie sich nur. Wir verraten ihnen dann auch, wo sie (nach Meinung unserer flämischen Freundin) die besten Frieten erhalten.

Montag, 18. August 2014

Teezeremonie in Ostfriesland

Gruppenreisen nach Ostfriesland machen nicht nur im Verbund Strandkorb-Sonne-Wattwanderung Spaß. Für Teetrinker ist Ostfriesland ein Ort, den man besucht haben sollte. Die friesische Teezeremonie ist ein Erlebnis an sich und wird noch mehr zum entspannenden Genuß, wenn man Hintergründe und Geschichte kennt.

Ausgangspunkt unserer 'Teereise - Ostfriesland' ist das Teemuseum in Norden. Im historischen Rathaus werden Informationen zum Anbau von Tee in verschiedenen Regionen der Welt vermittelt, zur Verarbeitung zu Blatttee, Broken und Dust sowie zu Teesorten und Trinkgewohnheiten in verschiedenen Kulturen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt natürlich auf dem Ostfriesen-Tee, einer Mischung aus Assam-Sorten, die einen kräftigen Schwarztee ergibt. Die Zubereitung ist ebenso wichtig wie die Zeremonie beim Trinken.

Nach ungeschriebener Regel hat jeder Gast in Ostfriesland Anrecht auf drei Tassen Tee. Die Tassen haben eine weite Öffnung und werden zunächst mit 'Kluntje' (Kandiszucker) bestückt. (Korrekt - das Bild hier oben ist nicht korrekt :-) ) Darauf giesst man den heissen Tee, was die Zuckerstückchen beim Bersten mit einem deutlich hörbaren Knacken quittieren. Darauf folgen ein paar Tropfen Sahne. Sie werden mit einem kleinen Schöpflöffel gegen den Uhrzeigersinn in den Tee geträufelt, sinken zunächst nach unten und quellen dann nach oben hin auf. Nehmen Sie sich Zeit, die Bildung der Wölkchen zu beobachten und geniessen Sie den Tee dann Schluck für Schluck - unterbrochen von Ruhephasen und 'Klönschnack' nach Belieben. Das ganze darf dauern. Während der Zeremonie wird die Zeit angehalten - schön demonstriert durch das Träufeln der Sahne gegen den Uhrzeigersinn. So beruhigen nicht nur die Inhaltsstoffe des Tee - der ganze Ablauf fährt das Gemüt des Genießer herunter.

Wer sich diesem Zeitstopper hingeben kann, wird im Teemuseum gerne ein paar Stunden verweilen. Sie erfahren hier auch Details zur Geschichte der Ostfriesen und ihrem Tee. So gab es zu Notzeiten z. B. extra 'Teemarken', um Unruhen zu vermeiden und alte Cartoons zeigen eine Familie, bei der der eintretende Tod nichts holen kann, da sie statt Gin Tee trinken.

Weitere Stationen unserer Teereise ist ein Sielhof aus dem 19. Jahrhundert. Neben der Besichtigung der Innenräume wartet hier eine Tafel mit Tee und Gebäck im stilvollen Ambiente. Eine Bustour mit Reiseleitung entlang der friesischen Küste vermittelt Hintergründe zur Geschichte der Menschen hinter dem Deich, den Warften und dem jahrhundertelangen Kampf gegen die See. Ein besonderes Kapitel lernen Sie im Moormuseum kennen - auch das 'Armenmuseum' genannt. Die ersten Bewohner der Moorlandschaft wurden in der unwirtlichen Gegend abgesetzt und sollten Torf abbauen sowie die Landschaft trocken legen. Die nachgebauten Hütten und Häuser zeugen vom Elend dieser ersten Siedler. Auch hier erhalten Sie einen Nachmittagstee in der gemütlichen Teestube, die an das Museum angeschlossen ist.

Wem bei Ostfriesland auch ein anderes Getränk in den Sinn kommt - die herbe Frische des Jever Pils bringt Ihnen ein Besuch im friesischen Brauhaus zu Jever näher.

Der Kontrast ist nach meiner Meinung einzigartig - steife Brisen über Deich und Land und dagegen das gemütliche Miteinander in der warmen Stube mit Tee und guten Freunden. Diese Reise wird sie für Tee begeistern.

Mittwoch, 13. August 2014

Titanic - Die Ausstellung

Der Mythos Titanic ist auch mehr als 100 Jahre nach dem Untergang des angeblich unsinkbaren Schiffes ungebrochen. Filme, Dokumentationen und Expeditionen zum Fundort haben gerade in den vergangenen Jahren dieses Zeugnis menschlichen Versagens in den Fokus gerückt.

Dem trägt auch die Ausstellung "Titanic - Die Ausstellung" Rechnung, die noch bis Ende September in Brüssel im Palais 2 der Expo zu sehen ist. Ab 21. Dezember 2014 ist sie im Museum Speyer zu sehen.

Die Macher der Ausstellung versuchen den Besucher mit dem persönlichen Schicksal der Opfer und Überlebenden zu konfrontieren. Zu Beginn erhält jeder einen "Boarding Pass" mit persönlichen Daten eines der Gäste auf dem Schiff. Die Ausstellung beginnt mit der Planung und dem Bau des damals größten Schiffs. und führt dann über einen Flur vorbei an den Kabinentüren in einen Raum, in dem ein Teil des Cafes, eine 1. Klasse-Kabine und 1 Panorama-Foto der Freitreppe zum Speisesaal der 1. Klasse zu sehen ist. Originale Pflegeartikel, Informationen zu den Angeboten auf dem Schiff und 'Interviews' (über den Audio-Guide) lassen den Luxus an Bord erahnen.

Es folgen Informationen über die Situation in der 2. und 3. Klasse (eine 4-Bettkabine ist nachgebaut) und schliesslich die Dokumentation der Ereignisse, die zur Katastrophe führten. Ein künstlicher Eisberg, den anzufassen der Besucher eingeladen ist, soll eine Vorstellung von den Temperaturen vermitteln, denen diejenigen ausgesetzt waren, die ins Wasser stürzten. Einzelne Schicksale sind auf Plakaten dokumentiert und auf TV-Schirmen sind Unterwasseraufnahmen vom Wrack in heutigem Zustand und eine Animation des Untergangs zu sehen.

Berührend ist eine große Tafel, auf dem Opfer und Überlebende nach Besatzung, 1., 2. und 3. Klasse sortiert aufgelistet sind. Hier kann man das Schicksal 'seiner' Identität nachsehen. Die Besucher, die hier die Namenlisten durchforsten, sind offensichtlich ergriffen. Mit Namen, Familienumständen und Reiseplänen wird die Katstrophe sehr persönlich.

Insgesamt ist die Ausstellung durchaus sehenswert. Für einen Besuch empfehle ich eine Gruppenführung / Workshop, der besonders für Schulklassen ein interessantes Programm darstellen. Das läßt sich gut in eine Klassenfahrt einbauen.

Montag, 11. August 2014

4-2-1 / Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

Noch keine Idee für den ersten 'Wander-, Projekt-, Ausflugstag' im neuen Schuljahr? Wie wäre es mit deutscher Geschichte? Wenn das Thema bei Ihren Schülern gähnende Langeweile hervorruft, sollten Sie eine Fahrt in eines der Häuser der 'Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland' planen. Das 'Haus der Geschichte' in Bonn habe ich auf dem Rückweg von einer Messe vor kurzem besucht - und empfehle es ausdrücklich.

Die Geschichte der deutschen Republik ab 1945 wird hier anschaulich und eindrucksvoll aufgearbeitet. Ausgehend von der Kapitulation Deutschlands und den katastrophalen Zuständen nach dem Krieg wird nicht nur die politische Entwicklung sondern auch die Lebensumstände, sozialen Probleme und das Freizeitverhalten aufgezeigt. Hunger, Vertreibung, Neuanfang - mit Originaldokumenten in Bild, Schrift und Ton aber auch mit Exponaten aus den verschiedenen Zeiten und Nachbauten wird die Geschichte lebendig - hautnah. Ein Teil der Original-Möbel des Plenarsaals in Bonn lädt zum Ausprobieren ein. Nicht nur des (unbequemen) Sitzmöbels sondern auch um eine Debatte zu verfolgen und in der Gruppe abzustimmen.

Ab dem Mauerbau verläuft die Ausstellung bis zum Fall der innerdeutschen Grenze zweigleisig - Ost und West werden gleichermaßen thematisiert. Ein Original-Panzer (gewichtstechnisch etwas präpariert) von der Zerschlagung des deutschen Aufstands am 17. Juni ist ebenso zu sehen wie Filme und Bilder von Republikflucht. Dazu Konsumgüter verschiedener Zeiten, die von den älteren Besuchern mit Begeisterung wieder erkannt werden, eine Bar mit Musikbox aus den 50ern, Kinosäle mit Ausschnitten aus Originalfilmen und -werbung uvm.

Empfehlenswert ist eine Führung, durch die einzelne Ausstellungstücke noch mehr in den Fokus rücken. Die Ausführungen sind kurzweilig und auf die Altersgruppe zugeschnitten. In der kleinen Gruppe, mit der ich die Führung machen durfte, war auch ein Junge von 9 Jahren und ein Mädchen von 12 - beide wurden sehr gut eingebunden, ohne dass es den Erwachsenen langweilig wurde. Der Eintritt ist frei und unter dem Thema 4-2-1 ist eine Museumsralley verfügbar.

Tagesfüllend ist der Besuch auch für geschichtsbegeisterte nicht. Ergänzen sie den Besuch in Bonn mit einem Besuch des Kanzlerbungalow und ggf. des alten Bundestags sowie dem Deutschen Museum in Bonn. Für Mehrtagesfahrten erstellen wir Ihnen auch gerne ein Angebot mit abwechslungsreichem Programm, das auch Spass und Freizeit einschliesst.