"Jeder Teil des Körpers stehe daher ganz in seiner Gewalt, so daß er jedes Glied gemäß dem zu erzielenden Ausdruck frei, harmonisch und mit Grazie gebrauchen könne." So lautet § 36 der 91 'Regeln für Schauspieler' von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahre 1803. So seltsam die Regeln heute klingen mögen, sie trugen maßgeblich zu Entwicklung des Theaters bei, wie wir es heute kennen und hob den Beruf des Schauspielers aus einem anrüchigen Umfeld in ein künstlerisch-professionelles.
Wirkungsort des grossen deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe war zu dieser Zeit das Hoftheater in Weimar. Dort hatte sich bereits vor Eintreffen Goethes die Herzogin Anna Amalia einen Kreis an adeligen und bürgerlichen Laien geschaffen, der die Liebe zur Kunst mit eigenen Aufführungen auslebte. Das junge Talent Goethe schloss sich dieser Gesellschaft an und trug als Dichter, Schauspieler und Spielleiter zur weiteren Entwicklung bei.
1791 wurde von Herzog Carl August das Hoftheater gegründet und Goethe die Leitung übertragen. Er muss ein strenger Intendant gewesen sein mit klarer Vorstellung, wie die von ihm innig geliebte Kunst auf der Bühne zu präsentieren sei. Aussprache, Körperhaltung, Ausdruck aber auch die Lebens- und Sprechweise ausserhalb des Theaters sollten die Darsteller unter Kontrolle haben und alles unterlassen, was die Schönheit der Sprache beeinträchtigen könnte. Dialekt oder eine undeutliche Aussprache waren ihm ebenso ein Gräuel wie eine nachlässige Körperhaltung. 1798 wurde das Hoftheater ausgebaut und von 1799 bis 1805 war eine grosse Zeit, in der Friedrich von Schiller und Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam am Hoftheater wirkten.
Heute steht an der Stelle des Hoftheaters das Deutsche Nationaltheater und entsprechend der langen Geschichte und Tradition wird ein breites Spektrum an klassischen und zeitgenössischen Werken in hoher Qualität dargeboten.
Das künstlerische Angebot wird ergänzt durch die Aufführungen der Staatskapelle Weimar, eines der ältesten und traditionsreichsten Orchester der Welt. Eine Gruppenreise nach Weimar lohnt sich damit gerade auch unter künstlerischem Aspekt. Liebhaber von Theater und Konzertmusik werden gleichermassen begeistert und die Wirkungsstätten der grossen Dichter wie das Goethe- und Schillerhaus aber auch der Park an der Ilm lassen die Werke im Geist noch einmal aufleben. Ergänzt um die kulinarischen Angebote im schönen Thüringen wird die Fahrt zu einem rundum schönen Gruppenerlebnis.
Goethe ist leider nicht mehr persönlich präsent. Sein zurechtweisendes "Man lache nicht!" werden sie in der Vorstellung also nicht zu hören bekommen :-)
Klassenfahrten und Kulturreisen mit Bildungsanspruch sind unser tägliches Geschäft. Den Besonderheiten dieser Reiseform tragen wir mit diesem Blog Rechnung, um Informationen und Neuerungen zu publizieren. Kommentare sind erwünscht! #ixtours #lernenerleben
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