Donnerstag, 14. Januar 2016

Kaiser Franz Joseph I von Österreich - Sonderausstellungen zum 100. Todestag

Nett war er, der Franz Joseph. Zumindest die Gestalt, die Karl-Heinz Böhm in der Sissi-Trilogie darstellte, war es. Freundlich, verliebt, verständnisvoll und bodenständig. Der wirkliche Erzherzog Franz Joseph Karl von Österreich war auch nett. Vor allem zu seiner Elisabeth, die er sehr geliebt haben muss. Ein Porträt von Ihr mit offenen Haaren im Morgenlicht stand vis-à-vis seines Schreibtisch in der Hofburg. Volksnah war er auch, soweit das ein Kaiser sein kann. Jeder in seinem Reich konnte eine Audienz erhalten und ihm seine Bitte oder seinen Dank in 1-2 Minuten vortragen. Einfaches Essen mochte er und seine Diener berichten von einem rücksichtsvollen und manchmal auch nachsichtigen Herrn.

Franz Joseph I. war jedoch vor allem Kaiser von Österreich in einer Zeit von Umwälzungen auf der politischen Bühne Europas und von Reformen, auf die das Bürgertum drängte. Seine Krönung im Dezember 1848 war die direkte Folge der Revolution in Österreich, die im Herbst niedergeschlagen worden war und die Führungsschwäche seines Vorgängers Ferdinand I. aufgezeigt hatte. Unbeeindruckt von den Forderungen der Revolutionäre und den Entwicklungen in anderen Gebieten Europas kehrte Österreich unter der neuen Leitung zum Absolutismus (Neoabsolutismus) zurück, der Kaiser nahm die Fäden wieder selbst in die Hand und regierte zentralistisch.

Durch die Herrschaft Franz Josephs wurden Reformen 68 Jahre lang weitgehend aufgehalten, was nach seinem Tod 1916 unausweichlich zum Zerfall des Reiches führte. 1914 führte er sein Land und in der Folge viele weitere Länder in die Katastrophe des ersten Weltkriegs.

In der öffentlichen Wahrnehmung heute ist ein anderes Bild von Franz Joseph präsent. Der wirtschaftliche Aufschwung während seiner Ära hat unzählige Prachtbauten hinterlassen und die von ihm initiierte Ringstrasse ist noch heute eine einzigartig schöner Boulevard. Eine besondere Rolle spielt bei seiner Glorifizierung auch seine Ehe mit Elisabeth sowie die Wahrnehmung als gütiger Landesvater in seinen späteren Lebensjahren.

Zum 100. Todestag von Franz Joseph am 21. November 2016 ist eine kritische Auseinandersetzung mit seiner Person angebracht. Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges. mbH und der KHM-Museumsverband veranstalten daher vom 16.03. - 27.11.2016 vier Sonderausstellungen zum Thema:

'Mensch & Herrscher'
im Schloß Schönbrunn stellt Kaiser Franz Joseph als Mensch und Herrscher im Mittelpunkt.

'Repräsentation & Bescheidenheit'
in der Kaiserlichen Wagenburg Wien. Seine persönliche Genügsamkeit wird hier den enormen Kosten für
repräsentative Anlässe gegenübergestellt

'Fest & Alltag'
im Hofmobiliendepot zeigt Möbel aus der kuk Monarchie sowie den Mythos der um den Kaiser entstand.

'Jagd & Freizeit'
im Schloss Niederweiden widmet sich der vom Kaiser geliebten Jagd.

Für die Ausstellungen ist ein vergünstigtes Kombi-Ticket erhältlich und lädt gerade in 2016 zu einem Besuch in der schönen Donau-Metropole ein. Lassen sie sich verführen - und sei es nur zu einer der vom Kaiser geliebten Leckereien wie Apfelstrudel oder Kaiserschmarrn in einem der traditionellen Kaffehäuser in Wien oder zu einem 'Heurigen' in einer der Buschenschanken. Oder zu einem Besuch im Prater, in der Oper ...

Weitere Informationen insbesondere zu Gruppenreisen nach Wien und zu den Sonderausstellungen finden sie unter www.ix-tours.com/FranzJoseph2016





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