Die steigende Nachfragen nach Gruppenreisen Amsterdam war für mich ein willkommener Grund, der Stadt an der Amstel einen Besuch abzustatten. Anfang Februar scheint nicht der ideale Zeitpunkt zu sein, aufgrund der Nähe zur Nordsee werden Wolken aber schnell einmal vertrieben und es gab sehr schöne und sonnige Abschnitte.
Vier Stunden Autofahrt sind es vom Südwesten aus, nach Ankunft konnte ich den Hinweis gut nachvollziehen, in Amsterdam sei ein Auto fehl am Platz. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Autos nicht erwünscht sind. Nicht nur, dass sich PKW die Strassen mit der Strassenbahn teilen müssen, neben den Strassen ist ein breiter Streifen für Radfahrer, Scooter und kleine Elektromobile reserviert. Der Platz für individuelle PKW ist daher recht begrenzt. Das Auto stellt man daher am Besten ab - für 5 € Parkgebühr am Tag oder 36 € am Tag. Selbst öffentliche Gebäude, Hotels und Museen bieten keine Parkflächen an. Das nächste Mal nehme ich den Hinweis ernst und fahre mit der Bahn.
Bei meiner Tour mit einem Stadtführer habe ich einen Überblick über das System an Grachten, Brücken und alten Häusern erhalten. Große Gebäude sind die Ausnahme. Kein Wunder - die Altstadt steht auf Eichenpfählen im Wasser, der Hauptbahnhof allein auf mehr als 18.000! Die Altstadt-Villen aus der Blütezeit Amsterdams im 16./17. Jahrhundert sind schmal an die Grachten gebaut und scheinen sich aneinander zu lehnen. Kaum ein Gebäude steht gerade. Die Treppenhäuser sind schmal und sehr steil. Zum Eingang meines Hotels im Museumsviertel führt eine Treppe zum Eingang, für die man nicht schwindelanfällig sein sollte.
Amsterdam ist übersichtlich gestaltet und man kann vieles zu Fuß erledigen. Für müde Füße ist die Strassenbahn eine gute Ergänzung. Eine Grachtenrundfahrt ist zu empfehlen. Bei der Tour im Glasdachboot sieht man viel von der Stadt, ergänzt durch (automatisierte) Informationen. Es macht aber auch Spass, die Grachten entlangzulaufen, die vielen Brücken in Augenschein zu nehmen und über die Unmenge an Radfahrern zu staunen.
Die großen Meister der niederländischen Malerei wie Rembrandt und van Gogh sind ein beliebter Grund, der Stadt einen Besuch abzustatten. Die Museen werden gegenwärtig renoviert. Zumindest das Rijksmuseum wird jedoch ab April neu gestaltet wieder eröffnet. Interessant ist aber auch das Schiffahrtsmuseum mit der Replik eines Ostindienfahrers und das Wissenschaftsmuseum NEMO im Hafen.
Der Blumenmarkt an der Singel-Gracht ist eine Attraktion für sich. Neben frischen Blumen und den typischen Andenken kann man auch Blumenzwiebeln erwerben. Daneben finden sich hier 'Kaaskeller', in denen neben den bekannten Standardsorten eine Vielzahl an Käse-Kreationen probiert und gekauft werden kann und Stände, an denen man Heringe essen kann - eine Spezialität in Amsterdam.
Amsterdam ist calvinistisch und daher sind evangelische Kirchen wie die Oude und Nieuwe Kerk vorherrschend. Basiliken oder einen Dom gibt es natürlich nicht. Katholische Kirchen waren in frührer Zeit verboten und finden sich daher hinter unscheinbaren Fassaden. Als Teil der niederländischen Geschichte ist das von Interesse.
Die Hotels in der Altstadt sind baugeschichtlich bedingt eng und verwinkelt und es empfiehlt sich, eine genaue Auswahl zu treffen. Gerade im Museumsviertel finden sich aber gute Häuser zu attraktivem Preis. Und der Blick aus dem 4. Stock am frühen Morgen ist eine Reise allemal wert.
Lust auf Amsterdam? Der Aufenthalt läßt sich auf gut mit Ausflügen an das Ijsselmeer, nach Rotterdam und an die Nordsee kombinieren.
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