Zwei Aussagen zum Tourismus-Report für Berlin wirken nebeneinander gestellt widersprüchlich. „Ich kann Touristen in aller Welt nur sagen: Wir können gar nicht genug von Ihnen bekommen“, sagte Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer. Gleichzeitig wird eifrig an einer Bettensteuer gefeilt, die naturgemäß den Tourismus eher bremst.
Die Zahl der statistisch in 2012 erfassten Touristen stieg gegenüber der Vorjahr um ansehnliche 10 %, die Zahl der Übernachtungen sogar um 11,4 %. Ein starker Wachstumsmotor sind Messen und Kongresse, für die Berlin inzwischen ein beliebter Standort ist. Das bedingt auch eine Auslastung der Übernachtungskapazitäten über das ganze Jahr verteilt.
Für Gruppenreisen nach Berlin ist diese Entwicklung grundsätzlich positiv. Das schon in der Vergangenheit sehr breit gefächerte Angebot an Unterkünften ist noch weiter ausgebaut worden, Berlin verfügt über eine Museumslandschaft, die (fast) jeden Besucher in irgendeiner Weise anspricht und für das Abendprogramm stehen Musicals, Revuen und Discotheken aber auch gemütliche Kneipen zur Verfügung.
Schattenseiten des Wachstums sind Engpässe bei beliebten Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätten gerade für grosse Gruppen. Gerade im Themenjahr 'Zerstörte Vielfalt' 2012 sind Termine nur bei sehr frühzeitiger Planung zu bekommen. Vor dem Hintergrund des Wachstums bei den Gästeströmen wird dies wohl noch weiter anhalten.
Berlin ist und bleibt interessant und eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Hoffen wir, dass der Umgang mit dem Thema 'Bettensteuer' dies nicht ausbremst und der Trend zur Unterkunft im Umland mit Tagesfahrten nach Berlin geht wie es bei anderen Städten in Europa bereits üblich ist.
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