Sonniges Wetter und 22 Grad - ideale Bedingungen für unsere Einladung nach Trier zu den Ausstellungen zu Kaiser Nero unter dem Thema 'Kaiser.Künstler und Tyrann. In der ältesten Stadt Deutschlands verweisen nicht nur Hinweisschilder und Plakate auf 'eine der wichtigsten kulturhistorischen Ausstellungen des Jahres in Europa'(Die Welt). In den Schaufenstern der Innenstadt bekräftigen Ladeninhaber ihre Unterstützung mit dem Wortspiel 'Trier brennt für Nero'.
Unsere gemeinsame Tour startete am Samstag um 13 h an der Porta Nigra mit der Stadtführerin Frau Müller von der Touristeninformation Trier, die uns auf dem Weg von diesem Wahrzeichen Triers durch die Altstadt bis zu den Kaiserthermen auf der anderen Seite der Altstadt einen Überblick über die mehr als 2000jährige Geschichte vermittelte. Der bunt bemalte Wohnturm aus dem Mittelalter, der Eingang zum eng bebauten Judenviertel, die Steipe mit den grimmig zum Dom ausgerichteten Soldaten und dem Petrus-Brunnen boten Stoff für interessante Geschichten.
An der Aussenfassade des über einem Wohnpalast aus der Zeit Konstantins erbauten Dom lassen sich die Bauphasen über die Jahrhunderte nachvollziehen, die Größe der Basilika (Palastaula Konstantins) ist atemberaubend und das angebaute kurfürstliche Palais im verspielten Renaissance- und Rokokostil bildet einen starken Kontrast zu der heute unverputzten Fassade des 30 Meter hohen Ziegelbau aus der Kaiserzeit. In der Gartenanlage des Palais lenkten zwei Nilgänse, die am Rand der Teichanlage mit ihren Jungtieren in der Sonne saßen, die Teilnehmer kurzzeitig ab.
Die Führung endete in den Kaiserthermen, wo die engen Bedienungsgänge unter dem Niveau der Thermenanlage angenehme Kühle bot. Während der Erläuterungen konnten sich die Teilnehmer die inzwischen müden Beine etwas ausruhen.
Nach Ende der Führung erhielten die Teilnehmer Ihre Karten für die drei Nero-Ausstellungen. Der größte Teil der Gruppe startete mit der Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum. Dieser Teil der dreiteiligen Ausstellung beleuchtet das Leben Neros im Licht der aktuellen Forschung. Dafür wurden zusätzlich Ausstellungsstücke aus Museen in ganz Europa ausgeliehen. Die Umstände der Geburt Neros, seine durch seine Mutter betriebene Aufnahme in die kaiserliche Familie und seine Krönung im Alter von 16 Jahren bildeten den Auftakt. Die ersten Jahre seiner Regierung waren für das römische Reich durchaus eine sehr gute Zeit, mit der Ermordung seiner Mutter, der Vernachlässigung der Amtsgeschäfte zugunsten von Muse und olympischen Spielen geriet der junge Herrscher jedoch zunehmend in die Kritik. Nach dem Brand von Rom bot sich die Gelegenheit, auf dem Palatin einen gigantischen Palast zu bauen, was Unsummen an Staatsgeldern verschlang. Schliesslich wurde er in Abwesenheit abgeurteilt und entzog sich der grausamen Hinrichtung durch einen von seinem Gefährten ausgeführten Selbstmord.
Der 'Trierer Goldschatz', die Mosaiken und weitere bedeutende Ausstellungsstücke im Rheinischen Landesmuseum kamen bei unserem Besuch zu kurz. Nach 4 Stunden waren die Teilnehmer erschöpft und erfrischten sich erst einmal bei Kaffee und Kuchen. Der Besuch der anderen beiden Teile der Nero-Ausstellung war für den Folgetag angesetzt. Jetzt war erst einmal Zeit sich einem Kulturgut aus der Römerzeit zu widmen, das bis heute die Region an der Mosel prägt - dem Weinbau.
Im Weingut 'Deutschherrenhof' in Trier-Olewig erläuterte Sebastian Oberbillig die Geschichte seines Weinguts über 6 Generationen und die Bedingungen in den steilen Lagen an den Moselängen. Eine Auswahl an sechs Weinen ermöglichte einen Überblick über die auszgezeichnete Qualität des aus zum Teil fast 50 Jahre alten Reben gewonnen Weins.
Der Abend klang mit einem guten Abendessen in der Weinstube bei Gesprächen über Schule, Klassenfahrten und die Region Mosel-Saar-Ruwer aus. Ein gelungenes Wochenende mit geschätzten Kunden, das hoffentlich gute Eindrücke und vielleicht Ideen für interessante Schülerfahrten hinterlassen hat.
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