Nun haben sich die Briten tatsächlich für einen Ausstieg aus der Europäischen Union entschieden. Das entspricht wohl auch dem Selbstverständnis der Menschen auf der großen europäischen Insel. In einem Land, in dem man es für überflüssig hält, Fremdsprachen zu lernen, ist das Verständnis für Zwänge, die vom Festland vorgegeben werden, nicht groß.
Ob der Ausstieg nun wirklich so kommt, bleibt abzuwarten. Das Parlament ist nicht an des Referendum gebunden und zwei Jahre Kündigungsfrist lassen viel Spielraum für politische Winkelzüge um die Wirkung zu verwässern oder umzukehren.
Aber wenn - was heißt das für uns Reisende, die England, Schottland, Wales und Irland ins Herz geschlossen haben? Zunächst einmal nur eines - es wird billiger. Der Pfundkurs ist abgestürzt, wer jetzt auf die britischen Inseln fährt, der spart Geld. Wie sich das in der nächsten Zeit entwickelt, bleibt abzuwarten. Die Wechselkursschwankungen könnten zunehmen, was lang vergessene Erinnerungen an die preislichen Unwägbarkeiten aus der prä-Euro-Zeit wach ruft.
Die Einreise könnte etwas komplizierter werden. Das Vereinigte Königreich gehört auch heute schon nicht zum Schengen-Raum und kontrolliert daher beim Grenzübertritt. Für EU-Bürger gibt es jedoch vereinfachte Einreisebestimmungen, die nach mit Wirkung des Austritts in frühestens zwei Jahren neu verhandelt werden müssen.
Vorschriften, die auf EU-Ebene getroffen werden wie die Abschaffung der Roaming-Gebühren und die Fluggastrechte gelten für das Vereinigte Königreich dann nicht mehr. Bei Buchung von Flügen bei britischen Fluggesellschafte muss man sich dann auf abweichende Regelungen einstellen.
An der Schönheit des Landes, der eindrucksvollen Kultur und der großartigen Geschichte ändert das 'Leave' nichts. Und wer weiß, wie die Regelungen letztlich verhandelt werden. Nutzen wir daher einfach die im Moment einzig greifbare Wirkung - in den nächsten Tagen ist es billiger.
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