Donnerstag, 7. Februar 2019

Regulierung der Massen mit Eintrittsgeldern in Venedig

'Overtourism' - dieses Schlagwort ist relativ neu, nimmt jedoch immer mehr an Bedeutung zu. Über Jahrzehnte haben die Zielgebiete, allem voran Städte mit ausgefallener Geschichte und Architektur, um Besucher geworben. Jetzt werden die Massen immer mehr zur Belastung und es wird eine Kehrtwende sichtbar. Deutlich wurde das auf einer Reisemesse im Sommer letzten Jahres. Auf einem Gemeinschaftsstand präsentierten sich die Regionen unseres Nachbarn Niederlande, einen Stand von Amsterdam suchte man jedoch vergebens. Die Stadt hat sich schon entschieden, weniger um Touristen zu werben. Venedig hat jetzt angekündigt, die Touristenströme durch ein 'Eintrittsgeld' zu regulieren. Der Betrag von 2,50-5 € pro Person soll von Tagestouristen erhoben werden, die mit Bus, Flug oder Schiff ankommen und die Stadt ohne Übernachtung wieder verlassen. Nicht betroffen sind demnach Besucher, die in der Stadt übernachten. Die Gebühr trifft damit die Besucher, die als das größte Problem ausgemacht wurden. Sie überfüllen die Straßen und Plätze und lassen verhältnismäßig wenig Geld in der Stadt. Ob diese Maßnahme die Lösung des Problems bringt, wird sich zeigen. Das Problem des Massentourismus wird vielfach diskutiert und wird auch auf der anstehenden Reisemesse ITB Berlin ein Thema sein. Was können wir als einzelne tun? Man könnte auf Reisen verzichten. Das würde der Finanzierung von Städten wie Venedig nicht gut tun, die den Unterhalt der jahrhundertealten, pflegeintensiven Architektur finanzieren müssen. Sie sind auf Gäste angewiesen. Zudem dienen Kultureisen dem Verständnis von Geschichte und Volksgruppen. Gerade Besuche in fremden Regionen fördern die Toleranz und Respekt vor anderen. Überdenken wir unser Reiseverhalten. Nehmen wir uns doch mehr Zeit für Besuche in Städten wie Venedig oder Amsterdam. In einem Zeitfenster von wenigen Stunden neigen wir dazu, nach einem flüchtigen Blick in einen Reiseführer, die Top 5 - Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Eine kurze Rundfahrt, ein Blick auf den Markusplatz, vielleicht noch ein Museum und wir 'kennen' Venedig. Das zeugt nicht von echtem Interesse an fremder Kultur. Nehmen wir uns doch die Zeit, die Geschichte kennen zu lernen, Gewohnheiten zu verstehen und das Leben der Stadt auf uns wirken zu lassen. Suchen wir das Gespräch mit Einheimischen und interessieren wir uns für ihre Sichtweise. Das wird unseren Horizont deutlich erweitern. Reisen wir gegen den Trend. Bei der Planung einer Urlaubsfahrt kommt unser Herdentrieb zum Vorschein. Wir fahren los, wenn alle fahren (und bleiben im Stau stecken), besuchen alle immer wieder die gleichen Ziele und dort alle die gleichen Top 5 Sehenswürdigkeiten. Warum eigentlich? Nutzen wir doch bewußt Zeiten, in denen weniger Menschen in der Stadt sind suchen wir nach Kleinoden, die von Marketing-Strategen noch nicht in den Fokus gerückt wurden. Wir werden Reisen ganz neu erleben. Zeigen wir bei Kulturreisen Respekt vor den Werten und den Menschen des Reiseziels. Wir erstellen Ihnen gerne einen passenden Vorschlag für Ihre Reise. www.ix-tours.com/kulturreisen

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