Nun ist es raus - die Bahn erhoeht ihre Ticketpreise ab 14. Dezember im Schnitt um 3,9 %
Angesichts steigender Energiekosten ist eine Erhoehung scheinbar zu rechtfertigen. Zusaetzlich werden die gestiegenen Personalkosten ins Feld gefuehrt, die durch Aktionen herbeigefuehrt wurden, die einigen Bahnkunden heute noch den Schweiss auf die Stirn treiben.
Vor zehn Tagen war allerdings zu lesen, dass die Bahn im 1. Halbjahr 2008 ein sehr gutes Ergebnis mit erheblichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielt hat. Das Argument mit der Kostensteigerung ist daher wohl nicht ganz stichhaltig. (Zahlenfreaks klicken hier)
Die Bahn will jedoch an die Boerse und dort gilt nicht ein ehrenhafter Befoerdungsauftrag, der Menschen Mobilitaet garantieren soll sondern harte Fakten, sprich Gewinn fuer die Anteilseigner.
Besonders unangenehm ist den Kunden die neue "Bedienpauschale" aufgestossen. Wer sein Ticket am Schalter kauft, statt es sich im Internet abzurufen oder den Kampf mit den stoeranfaelligen Automaten am Bahnhof aufzunehmen, wird mit einer Servicepauschale von 2,50 € zur Kasse gebeten. Ein Schelm, wer sich hier an diverse Billigflieger erinnert fuehlt ;-)
Dabei ist die Sache marketingtechnisch nur falsch verpackt. Natuerlich sind die Kosten des Schalterpersonals kalkuliert und fliessen in den Ticketpreis ein. Statt eine Strafgebuehr waere ein Rabatt fuer Internet- und Automatenkaeufe eleganter gewesen. Man muss seinen Kunden ja nicht ins Gesicht sagen, dass man sie nicht am Schalter sehen will.
Kundenfreundlich wirkt das alles nicht. Aber vielleicht weht bald ein anderer Wind. Geht es nach der EU Kommission sollen ab 2010 die Befoerderungsmaerkte liberalisiert werden. Das koennte den Wettbewerb beleben. Und mit einem starken Wettbewerber im Sichtfeld wird sich auch ein ehemaliger Staatskonzern jede Preiserhoehung zweimal ueberlegen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ihre Meinung interessiert mich - schreiben sie einen Kommentar!