Dienstag, 24. April 2012

Fernlinienbusse auf dem Vormarsch

Die aktuellen Flugpreise für Gruppenreisen und Klassenfahrten treiben den Einkäufern den Schweiß auf die Stirn. Die Preissteigerungen durch die Kerosinzuschläge werden durch die Streichung von Strecken und der damit einhergehende Rückgang des Angebots verschärft. Liest man die Presse zu Sparmaßnahmen bei den Airlines, zuletzt auch beim deutschen Platzhirsch Lufthansa, so wird sich das wohl absehbar nicht ändern. Die Fahrt mit dem Reisebus wird wohl wieder an Marktanteil zunehmen - und auch das Angebot an Fernlinienbussen wird ausgebaut. In Deutschland ist hier vor allem die Deutsche Touring und Berlin Linienbus aktiv. Auf einigen Strecken bietet aber auch die Bahn Buslinien an, so z. B. auf der Strecke Nürnberg - Prag. Die französische Staatsbahn SNCF springt nun auf diesen Zug auf. In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung "Les Echos" hat die Leiterin des Passagierverkehrs, Barbara Dalibard, angekündigt, die SNCF habe 46 Reisebusse gekauft, um pünktlich zum Beginn der olympischen Spiele in London Ende Juli einen Fernlinienverkehr von Lille nach London anzubieten. Es sei ein "populäres Angebot" geplant, das zugleich Qualität und Komfort biete. Die SNCF reagiert damit auf das Angebot von Eurolines und Megabus. Letzere sind ein Tochterunternehmen der britischen Stagecoach und bieten bereits sehr günstige Fahrten von Paris und Brüssel nach London an. Und tatsächlich - auf der Website wird der Preis für Hin- und Rückfahrt von Brüssel nach London für eine Gruppe von 20 Personen mit ca. 35 € an! Die Strecke nach Brüssel ist vom Westen Deutschlands aus günstig mit der Bahn zu erreichen. Und bei entsprechender Positionierung im Markt wird das nicht die letzte - umweltfreundliche - Alternative zum Flug bleiben.

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