Teilnehmer einer Gruppenreise oder Klassenfahrt werden wohl noch stärker wahrgenommen als einzelne Touristen (sofern sie nicht in Massen auftreten). Eine grölende, randalierende oder rücksichtslose Gruppe fällt sehr unangenehm auf und wirft auch ein schlechtes Land auf die Volksgruppe allgemein. Wir identifizieren nun einmal die Menschen einer Nationalität als Ganzes - auch wenn wir nur wenige kennen und diese Einschätzung falsch ist.
Auf Welt Online wird über eine Umfrage berichtet, die aufzeigt, dass die Eigenwahrnehmung von Reisenden stark von dem abweicht, wie sie im Zielgebiet wahrgenommen werden.
Reisen in fremde Länder sollten der Verständigung dienen sowie dem Verständnis für die fremde Kultur. Das mag nicht immer im Vordergrund stehen. Bei den meisten Gruppenreisen und Klassenfahrten und besonders bei Studienreisen ist dieses Motiv jedoch deutlich.
Zur Verständigung gehört viel Interesse an der fremden Kultur und eine große Portion Toleranz. Gefühlsmäßig mögen wir alles als schlecht empfinden, was nicht so ist wie zu Hause. Wer in ein fremdes Land fährt, sollte daher bewußt darauf achten, für Neues und Anderes offen zu sein. Manchmal ist etwas im Ausland durchaus besser und selbst wenn z. B. der Zustand von Strassen und Gebäuden nicht unserem Anspruch genügt, so mag die Lebenseinstellung, die dahinter steckt, sehr viel angenehmer sein als z. B. der deutsche Perfektionismus.
Gehen wir nicht mit hohen Erwartungen auf Reisen. Versetzen wir uns in eine neugierige Frage-Einstellung, die alles Unbekannte und Neue zunächst prüft und nachfragt. Das wird nicht unangenehm empfunden werden. Ein Gast, der aufrichtige Fragen stellt, beweist Interesse und es wird ihm gerne Auskunft gegeben. Rücksichtnahme gebietet, die Anstandsregeln des Gastlandes zu respektieren. Sonst fällt man unangenehm auf wie ein Gast bei uns zu Hause, der sich die Schuhe weder auszieht noch abputzt, bevor er unseren hellen Teppichboden betritt.
Wer so an eine Auslandsreise herangeht, wird wertvolle Erfahrungen und Eindrücke mit nach Hause bringen. Das prägt die Persönlichkeit und schärft die Toleranz.
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