'Wir können Olympia'! - So ist der (Noch-) Regierende Bürgermeister von Berlin überzeugt. Und die Verantwortlichen in Hamburg stehen denen in Berlin in puncto Olympia-Überzeugung nicht nach. Mal abgesehen davon, dass beide Städte noch (buchstäblich) offene Baustellen haben, deren Kosten mehrfach mehr Millionen kosten, als zur damaligen Überzeugung 'Wir können (und brauchen, wollen) das' - wollen wir das wirklich? Was bedeutet so ein Projekt für den Tourismus?
Zunächst ist eine Großveranstaltung wie Olympia gutes Marketing für eine Stadt. Der Fokus richtet sich auf die Region, es wird investiert und manches Infrastruktur-Projekt mag dadurch beschleunigt werden.
Das hat aber auch eine Kehrseite. Es muss gebaut werden, was an einigen Plätzen der Stadt und Region zu Behinderungen führt. Die Anlagen werden nach der Veranstaltung irgendwie genutzt und instand gehalten werden. Beides verursacht Kosten, die nicht zwingend durch das Geschäft mit den Besuchern und Übertragungsrechten hereinkommen.
Und der Tourismus? Zumindest für die Zeit der Spiele werden touristische Reisen in die Stadt kaum zu einem üblichen Preis möglich ein. Im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage steigen die Preise - das bedeutet das Aus für low-budget Reisen wie Klassenfahrten. Das Beispiel Londons hat auch gezeigt, dass Preise für Leistungen wie Nahverkehrs-Tickets steigen bzw. anders strukturiert werden, um den Erlös zu erhöhen. Das wurde nach den Spielen dann nicht mehr zurückgenommen.
Natürlich können nach den Spielen die Sportstätten besichtigt werden - aber brauchen das Städte wie Hamburg und Berlin wirklich? Schon heute kann man innerhalb einer Woche nicht alles sehen - und Stadien gibt es überall.
Mag sein, dass Berlin oder Hamburg Olympia können - Gruppenreisende wollen es aber wohl eher nicht.
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