Bei einem Blick auf die niederländische Landkarte fällt sofort die scheinbare Meeresbucht auf, an derem südlichen Ende Amsterdam liegt. Im Gegensatz zu Dollart und Jadebusen im deutschen Teil Frieslands ist das "Ijsselmeer" ein Süßwassersee, der von der Ijssel und der Vechte gespeist wird. Es ist bis auf wenige Ausnahmen nur 2 - 5,5 Meter tief und als Segel- und Urlaubsgebiet beliebt.
Entstanden ist das Ijsselmeer im Jahre 1932 durch den Bau des Abschlussdeicht (holländisch Afsluitdijk) zwischen Den Oever und Harlingen. Der Deich ist 32 Kilometer lang und 90 Meter breit. Über den Deich verläuft die niederländische Autobahn "Rijksweg 7". Die Fahrt mit der Nordsee links und dem Ijsselmeer rechts ist ein Erlebnis.
Ursprünglich war das Ijsselmeer tatsächlich eine Meeresbucht, die ca. 100 km lang und bis zu 50 km breit war. Im Gegensatz zur Nordsee wurde sie "Südliche See" - niederländisch "Zuiderzee" genannt. Die Bucht war sehr flach und eine moorige Wasserlandschaft, die schon die Römer beschrieben. Bei Sturmfluten drang Salzwasser ein, die meiste Zeit dominierte jedoch das von den Zuflüßen im Süden stammende Süßwasser.
Mehrere Sturmfluten um 1200 bewirkten, dass dass verstärkt Salzwasser eintrat und eine Meeresbucht mit Salzwasser entstand. Mit Bau des Abschlussdeich 1932 entstand wieder ein Süßwassersee - das Ijsselmeer.
Der Geschichte diesen eindrucksvollen Gewässers ist das 'Zuiderzeemuseum' gewidmet. Es zeigt in einem Freilichtteil authentisch gebaute Gebäude und Präsentationen von traditionellen Handwerken. Im Binnenmuseum ist die umfangreichse Sammlung von Holzschiffen der Niederlande zu finden sowie wechselnde Ausstellungen mit Trachten, Fotografien und weiterem der niederländischen Geschichte.
Das Museum liegt ca. 60 km nördlich von Amsterdam bei Enkhuizen und ein Besuch sollte bei einer Gruppenreise oder Klassenfahrt nach Amsterdam eingeplant werden.
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