Donnerstag, 13. November 2014

'Leben ohne Papiere'

Bei Klassenfahrten und Gruppenreisen ist die Stadtführung meist ein Basiselement. Zu Recht wie wir meinen, denn eine Führung durch die fremde Umgebung gibt einen ersten Überblilck, erklärt die Hintergründe der Stadtentwicklung und kann Ausgangspunkt für tiefer gehende Betrachtungen sein.

Neben den allgemeinen Führungen sind nahezu überall auch Touren mit thematischen Schwerpunkten möglich, die spezielles Fachwissen vermitteln oder ein soziales Problem an Praxisbeispielen aufzeigen.

Zur letzteren Kategorie gehört der Stadtrundgang 'Leben ohne Papiere - Zwischen Anerkennung, Duldung und Abschiebung. Ein rassismuskritischer Stadtrundgang' der in Frankfurt angeboten wird. In einer Zeit, in der Flüchtlingsströme zunehmen und die damit einhergehenden Herausforderungen (nicht immer objektiv) öffentlich diskutiert werden richtet sich das Konzept an Schulklassen ab Klassenstufe 9 sowie an andere interessierte Gruppen.

Der Rundgang führt über mehrere Stationen im Stadtgebiet, die beispielhaft die Orte aufzeigen, die ein ankommender Flüchtling erlebt. Von Ankunft an der Hauptwache über Wohnen und Leben und Mobilität bis Asylverfahren und Abschiebehaft. In Verbindung mit jeder Station werden die Erlebnisse der Betroffenen deutlich gemacht - inklusive der Ablehnung, der sie oft begegnen. Das Projekt ist auf eine Dauer von 4 Stunden ausgelegt.

Die Rundgänge wurden vom Frankfurter Bildungskollektiv Bleiberecht entwickelt und wird von Pädagogen, Wissenschaftlern und Studierenden getragen.

Frankfurt als Ziel einer Klassenfahrt? Das ist nicht abwegig. Die hessische Finanzmetropole bietet auch noch weitere interessante Programmmöglichkeiten zur Erkundung des Finanzsystems, deutscher Geschichte, Jugend-Begegnungsstätte Anne Frank uvm.

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